Felix Krasenbrink wird mit 195 Schuss König und wählt Greta Terodde zur Königin. Der weiterhin wachsende Verein verzeichnet auch in 2025 wieder eine großartige Beteiligung und feiert insgesamt 4 Tage lang. Die neuen Fahnenschwenker geben ihr Debüt und glänzen mit fehlerfreier Vorführung am Montag nach dem Ausholen der Königin. Die befürchtete schwere Hitzewelle blieb Gott sei Dank aus.
Am Wochenende nach Pfingsten hat die Schützengilde St. Hubertus Stenern e.V. wieder einmal ein sehr stimmungsvolles Schützenfest gefeiert. Wie immer begann das Programm mit der gut besuchten Jugenddisco, die allen voran unsere jungen Schützen und Fahnenschwenker erneut unter dem Motto „Stenern goes Malle“ schön vorbereitet hatten. Unsere Festhalle war in den üblichen Farbtönen „ballermanngemäß“ geschmückt bzw. ausgeleuchtet und unser DJ Moritz spielte die passenden Beats, so dass die Tanzfläche immer gut besetzt war.
Nach kurzer Nacht mit wenig Schlaf – vor allem für die Gildemeister und Vorstände – war das Festgelände im Nu wieder geräumt und für das anstehende Vogelschießen passend hergerichtet. Während die Schützen in der Messe den Worten von Pastor van Straelen folgten, wurde draußen eifrig gefegt, Kabel verlegt, Zelte und Schirme aufgestellt sowie die Vogelstange aufgebaut.
Im Anschluss an den Gottesdienst traten dann über 300 Schützen zum Ausholen des alten Königs Tobias Tenbergen vor der Mehrzweckhalle an. Der Vorsitzende Jürgen Lösing und der Major Dirk Nienhaus konnten sich für ihre üblichen Ansprachen und Ansagen etwas mehr Zeit nehmen als sonst, denn der Spielmannszug aus Barlo war noch nicht vor Ort.
Die Spielleute aus unserem Nachbarort im Norden mussten morgens noch auf dem parallel stattfindenden Schützenfest der sog. Gilde spielen. Aber der Spielmannszug Barlo wäre ja eben nicht der Spielmannszug Barlo, wenn er nicht jede Möglichkeit für ein Engagement in Stenern nutzen würde. Und so reisten die in blauweißer Uniform gekleideten Musiker in der freien Zeit während der Messe in Barlo flugs zum Paradeplatz in der Dille, um beim Umzug der Hubertusschützen zu ihrem König zu spielen. Das nennt man Einsatz und Verbundenheit.
Mit entsprechend leichter Verzögerung zog der lange Tross also wie gehabt hinter Flöten, Trommeln und Blasmusik durch die nahen Stenerner Siedlungsgebiete rüber zur Heitkampstraße, um sich dort die somit verdiente und übliche Erfrischung abzuholen und sich nun so richtig auf die kommenden Festtage einzustimmen.
In den sozialen Medien wurde im Vorfeld des ersten Umzuges bereits über die Kleiderordnung im Zusammenhang mit den zu erwartenden hohen Temperaturen diskutiert. Die Vereinsführung war jedoch nachsichtig und so wurde auch niemand wegen kurzer Beinkleider zum Major zitiert bzw. zu Liegestütz verdonnert.
Tenne hatte an seinem Wohnsitz alle Register gezogen, um seinen Gästen und den Mitgliedern einen angenehmen Aufenthalt zu gewährleisten. So durften die Offiziere bei den inzwischen schon auf über 28°C angestiegenen Temperaturen sich ihre Füße und Waden im Pool kühlen, die anwesenden Kinder und jüngeren Schützen konnten sich beim Schießen auf die Fußball-Dartscheibe messen. Währenddessen naschten die Schützen in gemütlichen Runden vom „Hopfennektar“, der wie immer vom König spendiert wurde.
Pünktlich gegen 13:30 Uhr kündigte die nahende Blasmusik dann auch schon die Rückkehr der Schützen auf dem inzwischen als „Biwakplatz“ vollständig hergerichteten Schulhof des GSV Liebfrauen an. Das gesamte Areal war im Nu voll von Schützen und Spielleuten, die Sonne brannte bereits ordentlich und viele Mitglieder suchten unter der Galerie Schatten, während die Ehrengäste ihre Begrüßungsreden hielten. Dass der Bürgermeister Herr Kerkhoff es nicht pünktlich zum wichtigsten Programmpunkt unseres Festes geschafft hat, spielte den noch in der Sonne stehenden Schützen dabei in die Karten. Schließlich wurde die Wartezeit somit um eine Rede und einen Ehrenschuss verkürzt und die durstigen Schützenbrüder konnten sich umso eher mit erfrischenden Getränken versorgen. Glück im Unglück – und das am Ende sogar im doppelten Sinne. Denn der erste Bürger der Stadt kam mit erheblicher Verspätung doch noch auf dem Schießplatz an und löste seine Schuld in Sachen Pünktlichkeit gleich mit einem 50 L Fass Freibier aus – zur Freude für alle Gäste und Schützen.
Schon während des Schießens kündigten dunkle Wolken ein mögliches Gewitter an. Unsere Schießmeister mahnten zur Eile und baten darum beim Ausrufen der Schießnummern nicht lange zu warten, damit eine ausreichende Schießfrequenz gewährleistet werden konnte. Der Wettbewerb sollte in keinem Fall noch durch ein Unwetter unterbrochen werden. So kam es dann, dass sich schon vor 16:00 Uhr ein ordentlich zerrupfter Vogel, der im Übrigen seine Preise schon innerhalb der ersten 60 Schüsse allesamt verloren hatte, den Anwärtern zum Abschuss stellte. Vier waren es an der Zahl – unter ihnen auch wieder einmal der Vizekönig aus 2024: Pese. Schuss um Schuss gerat der restliche Rumpf des einstigen Federviehs ins Wanken. Und so konnte Felix Krasenbrink, nachdem Pese einen letzten Versuch glücklos absolviert hatte, um 16:05 Uhr mit einem versierten Treffer (Schuss Nr. 195!) ins Zentrum den gesamten Korpus zerlegen, der schließlich in mehreren Stücken zu Boden ging – Hurra, es lebe König Felix!
Hinter der Absperrung am Schießstand hatte seine versprochene Königin Greta Terodde schon gewartet – in einer Mischung aus Nervosität, Vorfreude und gewisser Abgeklärtheit. So war der Jubel über den Sieg dann auch riesengroß und die Gratulanten blickten in die Augen von 2 sehr jungen Majestäten – beide sind erst 24, die richtig „Bock“ auf die nun folgende „Party“ hatten. Herrlich!
Die Menschen auf dem Platz hatten nun im Vergleich zu den vergangenen Vogelschießsamstagen immerhin 1 Stunde mehr Zeit, eine traditionell stimmungsvolle After-Shooting Party zu feiern. Die Gewitterzelle hatte sich den Radarbildern nach noch vor Bocholt in 2 Systeme aufgeteilt und dabei Stenern vom Regen verschont – vielleicht aus Respekt vor der Glückseligkeit, die unsere Schützengilde mit seinem tollen neuen Königspaar ausstrahlte.
Die nächsten 2 Schützenfesttage waren sodann geprägt von der ausgelassenen Stimmung, eines jungen selbstbewussten Schützenkönigs mit seiner Königin und dem Throngefolge bestehend aus den Throndamen Annika Moddenborg und Maite Fisser. Besonders erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass die Mutter von Königin Greta genau vor 25 Jahren ebenfalls Königin in Stenern war. Somit konnte Greta auch ein wenig von der Erfahrung einer Jubiläumskönigin profitieren, was die Abläufe und Verpflichtungen anbelangten.
Das Ausholen der Königin in der Siedlung Vardingholter Straße war für die Schützenbrüder natürlich mit einem schönen Marsch durch die Gemarkung verbunden. Hier waren sie schon seit ein „paar“ Jahren – genau gesagt waren es 21 – nicht mehr gewesen. Umso schöner, dass das Wetter perfekt mitgespielt hat. Mit um die 27°C zwar schon recht sommerlich, aber gut aushaltbar – zumal bei einem kühlen Getränk auf der für den Anlass eigens als Biwakplatz hergerichteten Pferdeweide und somit in natürlicher Umgebung.
Nach der traditionellen Rückkehr auf dem Schulhof des GSV Liebfrauen gab es dann das mit Spannung erwartete weitere Highlight unseres Schützenfestes 2025. Die schon am Vortag bei einer „Sonderparade“ persönlich vorgestellten neuen Fahnenschwenker hatten ihren ersten Auftritt. Den haben sie mit Bravour gemeistert, und man merkte, dass ihnen ein echter Stein vom Herzen fiel, als sie nach der fehlerfreien Leistung hinüber zum Königspaar gehen und diesem traditionell zum Gruß ihre Aufwartung machen durften. Das wochenlange Üben im Vorlauf des Festes hatte sich ausgezahlt. Ein großartiges Team, das die Schützengilde mit den 7 jungen „Uniformierten“ da nun gewonnen hat. Auch die scheidenden 4 aus der Vorgängergeneration waren sichtlich gerührt. Sie wurden in diesem Zuge auch noch einmal für ihre langjährigen Dienste geehrt und so letztlich unter viel Applaus verabschiedet. Mehr darüber und über die Geschichte der Fahnenschwenker kann man hier nachlesen.
Die vielen, vor allem auch jungen geladenen Throngäste feierten mit unseren Schützenbrüdern und Vereinsfreunden die 2 Schützenfestbälle jeweils als perfekte Party. Zusammen mit den Bands „Take 5“ und „6th Avenue“, die beide einen perfekten Zugang zum Königspaar und dem Publikum fanden, wurden wieder einmal unvergessliche Momente auf der Tanzfläche in der Festhalle produziert.
Ja, und im nu war es dann auch schon vorbei. Als Erinnerung hat unser Fotograf Dieter Müller wieder einmal viele schöne Momente auf der Kamera festgehalten – dafür sind wir sehr dankbar. Die Bilder sind als Galerie hier anzusehen.
Wir von Vorstand und Offizierskorbs bedanken uns bei allen, die uns unterstützen. Ohne Euch wäre das alles undenkbar. DANKE!
Weitere Infos:
Beim Kinderschützenfest, das traditionsgemäß am Sonntag während des Frühschoppens abgehalten wurde, konnte auch wieder ein Kinderkönigspaar ermittelt werden. Hier hatte Hannes van de Sandt (5) am Ende das glücklichste Händchen und holte den Vogel von der Stange. Er wählte sich Wilma Niehaves (3) zur Königin. Zunächst etwas schüchtern, aber schließlich mit einem freudigen Lachen holten sich die beiden ihre Preise während der Proklamation auf dem Schulhof vor den versammelten Schützen beim Vorstand ab.
Die Preise beim Vogelschießen am Samstag gingen an die folgenden Schützen: Lukas Venderbosch – Kopf und Krone, Thorsten Hüls – linker Flügel, Pascal Rommelsheim – rechter Flügel, Niklas Enck – Reichsapfel, Max Niehaves – Zepter, Ole Terodde – Schwanz.










